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Künstliche Intelligenz

KI-Trends 2024: Vorhersage und Realität

16 Dez 24

Zu Beginn des Jahres 2024 beleuchtete Datahouse in einem Blogartikel die wichtigsten Trends der Künstlichen Intelligenz für das kommende Jahr. Im Fokus standen drei zentrale Entwicklungen: Retrieval-Augmented Generation (RAG), multimodale KI-Modelle und die Verkleinerung von KI-Modellen für Smartphones.

Nun, am Ende des Jahres 2024, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Welche unserer Vorhersagen haben sich bewahrheitet, welche Entwicklungen wurden übertroffen – und was haben wir nicht kommen sehen?

Entwicklung in den drei Bereichen

Retrieval-Augmented Generation (RAG)
RAG-Technologie hat sich tatsächlich als Schlüsselinnovation etabliert, um grosse Sprachmodelle mit aktuellen und spezifischen Informationen zu versorgen. Unternehmen wie Microsoft und Google haben RAG in verschiedenen Anwendungen integriert und das Thema erfreut sich auch Ende 2024 noch ungebrochenem Interesse in Forschung und Business.

Multimodale KI-Modelle
Die Fortschritte bei multimodalen Modellen haben die Erwartungen ebenfalls erfüllt. Systeme wie GPT-4, Gemini oder Llama ermöglichen es mit zunehmender Qualität, verschiedene Datentypen – Text, Bilder, Audio – zu verarbeiten und nahtlos miteinander zu kombinieren. Besonders bemerkenswert ist, dass 2024 gleich zwei Nobelpreise an Wissenschaftler verliehen wurden, deren Arbeiten direkt auf KI basieren: Der Nobelpreis für Physik ehrte bahnbrechende Beiträge zu künstlichen neuronalen Netzen, während der Nobelpreis für Chemie die Arbeit am System «AlphaFold», das die Vorhersage von Proteinstrukturen revolutionierte, auszeichnete. Dies zeigt eindrucksvoll, dass KI nicht nur technische und wirtschaftliche, sondern auch wissenschaftliche Disziplinen prägt – ein wahrlich „multimodaler“ Einfluss also.

Verkleinerung von KI-Modellen für Smartphones
Nicht nur sind 2024 die KI-Modelle kleiner (also weniger Speicherintensiv) geworden: Auch KI-optimierte Hardware hat die Nutzung von KI-Anwendungen auf mobilen Geräten beeinflusst. Smartphones wie das Samsung Galaxy S24 und neue Chips von Apple ermöglichen Offline-Funktionen wie Übersetzungen und Bildbearbeitung durch KI.

Zusammenfassend haben sich die drei für 2024 antizipierten KI-Trends allesamt als wichtig und weiterhin prägend herausgestellt. Darüber hinaus gab es weitere Entwicklungen, welche – wenn auch nicht in unserem Blogpost antizipiert – die Dynamik des KI-Bereichs 2024 nachhaltig geprägt haben.

Weitere wichtige Entwicklungen 2024

Regulation: Der EU AI Act
Mit dem EU AI Act, welcher auch für auf dem EU-Markt tätige Schweizer Unternehmen relevant ist, wurde ein erster umfassender rechtlicher Rahmen für KI geschaffen. Der Gesetzgeber definiert klare Richtlinien und Risikoklassen für KI-Anwendungen, welche nicht nur Unternehmen, sondern auch Endnutzerinnen betreffen. Während dies für mehr Transparenz und Sicherheit sorgt, wird zugleich diskutiert, ob die strengen Regelungen Innovationen hemmen könnten.

Konvergenz: Rückgang der Dominanz proprietärer Modelle
Wie im anerkannten «State of AI Report 2024» analysiert, beginnt die Leistung von führenden KI-Modellen zunehmend zu konvergieren. Das heisst, die Kapazitäten der verschiedenen Modelle werden immer ähnlicher und die Dominanz proprietärer (also nicht-open-source) Modelle wie ChatGPT von OpenAI schwindet. Auch wenn OpenAI mit seinem Modell «o1» die Spitzenposition zurückerobern konnte, unterstreicht diese Entwicklung die wachsende Konkurrenz und Bedeutung von Open-Source-Initiativen.

Hardware: Der „War for GPUs“
2024 war auch das Jahr des GPU-Booms. GPUs, oder «Graphics Processing Units», sind das Rückgrat moderner KI, da sie nötig sind, um komplexe Modelle zu entwickeln und anzuwenden. Die Firma Nvidia etablierte sich als Marktführer in der GPU-Herstellung (und ist mittlerweile gar das wertvollste Unternehmen der Welt!), während auch andere Grosskonzerne wie Meta und Microsoft massiv in Rechenzentren und Hardware investierten.

Die wertvollste Firma der Welt profitierte 2024 mächtig vom KI-Boom: Kursentwicklung der Nvidia-Aktie in den letzten 5 Jahren (Google Finance)

Das Jahr 2024 hat also gezeigt, wie dynamisch und vielschichtig der KI-Bereich bleibt. Während einige Trends wie erwartet eingetroffen sind, haben sich weitere Entwicklungen als ebenso bedeutsam erwiesen und lassen uns gespannt auf 2025 blicken.

Was erwartet uns 2025?

Im Januar veranstaltet Datahouse einen AI-Lunch, um die KI-Trends für 2025 zu analysieren und zu diskutieren. Seien Sie dabei, um am Puls dieser Transformation zu bleiben.