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Ein Vergleich der ESG-Ratings von Schweizer Firmen

6. Juli 2021

Ein Vergleich der ESG-Ratings von Schweizer Firmen

Eine Analyse von 31 Schweizer Firmen zeigt, die ESG-Ratings der Anbieter MSCI, S&P und Sustaina­lytics korre­lieren nicht.

Was ist ESG?

ESG steht für Environment, Social und Governance (Umwelt, Soziales, gute Unter­neh­mens­führung) und wird als weiter Begriff für die unter­neh­me­rische Gesell­schafts­ver­ant­wortung verwendet. In anderen Worten der Beitrag einer Firma an die drei Pfeiler Umwelt, Soziales und gute Unter­neh­mens­führung.

Bei einem ESG-Rating handelt es sich um die Bewertung der aktuellen und zukünftigen Risiken eines Unter­nehmens in diesen Bereichen und wie die Firma damit umgeht.

Die Bewertung wird häufig von spezia­li­sierten Rating­agenturen vorge­nommen. Jede Agentur geht dabei unter­schiedlich vor (was die Diskrepanz bei den Ratings erklären könnte) und untersucht unter­schiedliche Sub-Kriterien wie z. B. Biodiversität & Landnutzung, Verhalten des Unternehmens, CO2-Emissionen, Gesundheit und Sicherheit, Klima-Strategie, soziale Auswirkungen, Menschenrechte etc.

Methodik der Analyse

Gegenstand der Unter­suchung waren börsen­ko­tierte Schweizer Firmen, welche von den Rating­agenturen MSCI, Stustaina­lytics und S&P ein öffentlich verfügbares Rating haben (total 31 Titel). Die Analyse berück­sichtigte das überge­ordnete Firmen­rating. Ausprä­gungen (sog. Sub-Kriterien) innerhalb der Kategorien Environment, Social und Governance wurden nicht berück­sichtigt.

Die ESG-Ratings der unter­suchten Firmen wurden über die öffent­lichen Platt­formen der Anbieter abgefragt.

Die Daten wurden zuletzt am 30. Juni 2021 aktua­lisiert.

Nicht untersucht wurden die Metho­do­logien der drei Rating­agenturen. Mögliche inhaltliche Unter­schiede der Ratings sind somit nicht berück­sichtigt, sprich, ob die Ratings der drei Agenturen inhaltlich vergleichbar sind, kann mit dieser Analyse nicht beurteilt werden.

Trans­for­mation in Ränge:

Die Ratings der drei Rating­agenturen sind nicht alle auf der gleichen Skala. MSCI verwendet eine sog. Ordinalskala (AAA – AA – A – usw.), die zwar geordnet, aber nicht in numme­rische Unter­schiede überführt werden kann. Um solch unter­schiedliche Skalen trotzdem statistisch miteinander vergleichen zu können, verwenden wir nicht die tatsäch­lichen Ratings der Firmen, sondern die Ränge der Firmen, die sie innerhalb eines Raters belegen.

Rangkor­re­lation nach Spearman:

Um statistisch zu testen, wie stark ein Zusam­menhang zwischen zwei Rangva­riablen ist, errechnet man Spearman’s ρ („rho“). Das quadrierte ρ sagt aus, welcher Anteil der Variation in der einen Variable von der anderen Variable erklärt wird. Zwischen den Rating-Rängen besteht kein signi­fi­kanter Zusam­menhang.

Gegenstand der Unter­suchung waren börsen­ko­tierte Schweizer Firmen, welche von den Rating­agenturen MSCI, Stustaina­lytics und S&P ein öffentlich verfügbares Rating haben (total 31 Titel).

Die Analyse berück­sichtigte das überge­ordnete Firmen­rating. Ausprä­gungen (sog. Sub-Kriterien) innerhalb der Kategorien Environment, Social und Governance wurden nicht berück­sichtigt.

Ergebnisse

Die Analyse hat gezeigt, dass zwischen den Ratings der unter­suchten Firmen kein messbarer Zusam­menhang besteht. Die unten stehende Grafik zeigt, wie unter­schiedlich die Rangie­rungen der Unter­nehmen bei den beiden Rating­an­bieter S&P und Sustaina­lytics sind. Bei hoher Einigkeit (Korre­lation) unter den Rating­an­bietern müssten sich alle Titel im weissen Bereich befinden.

Vergleich ESG-Ratings

Auch bei der zweiten Grafik ist klar zu erkennen, wie weit auseinander die Rangie­rungen sind. In wenigen Fällen sind sich zwei von drei Rating­agenturen einig. Eine Einigkeit von allen drei Rating­agenturen ist bei keinem Titel zu erkennen.

Vergleich ESG-Ratings Übereinstimmung

Referenzen